Sonntag, 22. Juli 2007

In der Küche, Teil 1

Hier in Peru gibt es natürlich auch Nahrungsmittel, die es bei uns entweder gar nicht oder in abgewandelter Form gibt.
Und ich fange mal mit Früchten an:
Die Guave.
Eine Frucht, die ich zwar schon vorher kannte und deren Saft man auch bei uns bekommt, allerdings höchst selten und meist mit Erdbeersaft vermischt. Guaven als Obst hab ich bei uns noch nie gesehen (Nein, im Delikatessenladen habe ich nicht gesucht.) Hinter der sehr dünnen Schale ist das etwa 1-1,5 cm dicke Fruchtfleisch, dessen Konsistenz an Birnen erinnert. Im Inneren ist eine Masse, die jede Menge kleiner Kerne enthält. Sie sind kaum zu zerkauen und man muss auf Zahnfüllungen aufpassen, aber verdaulich. Wer sie nicht mag, isst die Guave ohne Kerne, hat dann aber weniger von der ganzen Frucht. Ich mag Guaven und find es schade, dass man sie bei uns nicht so einfach bekommt.
Die Tuna.
Tuna ist die Frucht von Kakteen. Ich glaube, die gibt es bei uns auch, ist dann aber wesentlich teuerer. Hier kriegt man das Kilo für knapp 4 Nuevos Soles (also 1 Euro). Um an das kernige Fruchtfleisch ranzukommen, muss man sie hochkant aufstellen, den "Kopf" abschneiden, mit dem Daumen auf die Schnittstelle drücken und die Schale, die sich dann löst, abziehen. Ganz einfach. Wenn man Pech hat, sind noch winzige Stacheln an der Schale, die sich dann in die Finger bohren. Das komplette Innere mit Kernen ist essbar, wobei auch hier die Kerne schwer zu zerkauen sind, dafür aber angeblich gut fürs Verdauungssystem sein sollen. Die Tuna ist auch süß, fruchtig und schmeckt sehr gut zusammen mit Naturjoghurt. Auf den Straßen sitzen oft Frauen mit Körben voller Tunas, die einem dann für wenig Geld eine Frucht schälen, was viele Peruaner als kleine "Süßigkeit" zwischendurch essen.
Die Grenadilla.
Nicht jedermanns Sache, da die Konsistenz des Fruchtfleisches sehr schleimig ist und vom Aussehen her an Gehirn erinnert. Aber die kleinen Kerne schmecken ganz gut, so dass ich sie eine Weile jeden Tag aß. Die Frucht muss man einfach aufpellen und dann kann man den glibbrigen Kernen mit einem Löffel zu Leibe rücken, wobei die Ess-Ästhetik etwas leidet, da alle Kerne irgendwie zusammenhängen. Aber es schmeckt =) Leider kann ich keinen vergleichenden Geschmack anbringen, da ich etwas ähnliches noch nie gegessen habe. Sie ist halt süß und fruchtig ... schmeckt nach Grenadilla. Nicht zu verwechseln mit dem Granatapfel, den es hier auch gibt, aus dem man Grenadine, Granatapfelsirup, macht.

Fortsetzung folgt ...

1 Kommentar:

hedo hat gesagt…

Danke für die Warenkunde :)
Interessant.
Werde sicher die weiteren Infos verfolgen.

Grüße aus einem hier zur Zeit typisch norddeutschen ("schaurigen") Sommer

DK