Dienstag, 6. März 2007

Ich bin dahaaaaa … in Peru!!!

So, da bin ich. Endlich mit Internetanbindung, so dass ich euch alle an meiner Reise teilhaben lassen kann.
Die Flüge waren ganz in Ordnung. Der erste bis NewYork war große Klasse. Das Flugzeug fast leer, für jeden einen individuellen Monitor (Filme, Musik, die Flugzeugkameras nach vorne und hinten) und richtig guten Fisch zum Mittag (naja, 16 Uhr eben), so dass die 7 Stunden Flug ziemlich schnell vorbei gingen. Und das ganze sah so aus:

Der Flieger nach Lima war leider sehr voll und es gab drei schreiende Bälger … ähh … Kinder, von denen eins sofort zu schreien begann, wenn dem anderen nach etwa 40 Minuten Dauergeschrei die Puste ausging. Nagut, der Flug war ja schon nach 8 Stunden vorbei und schlafen kann ich, wenn ich tot bin.
Der letzte Flug nach Arequipa war ähnlich voll, dafür nur von kurzer Dauer, etwa 1,5 Stunden, und mit nur 20 Minuten Verspätung …. *räusper* … peruanischer Pünktlichkeit. Dabei tauchte ab und an aus den Wolken folgender Ausblick:

Und beim Landeanflug dann folgende Bilder:



Auf den ersten Blick ziemlich schrecklich und auf dem zweiten auch, aber ich war insgesamt etwa 36 Stunden unterwegs und da ist einem auch erstmal alles egal. Hauptsache ne Dusche.

Die Abholung klappte reibungslos und ich wurde aufs herzlichste Willkommen geheißen. Mit dem irgendwie kleinen Taxi, zu fuenft - einer quer über die anderen, gings in die Stadt zum neuen Domizil. Und sofort lernte ich neues: Vorfahrt und Bremsen sind auschließlich deutsche Erfindungen, beim Überholen und Überqueren einer Kreuzung wird gehupt, damit alle anderen (Taxifahrer) wissen, dass man sich nähert. Fußgänger haben nie, aber auch wirklich nie irgendeine Funktion im Straßenverkehr.
Die Unterkunft ist trotz der zuerst eher deprimierenden Ansicht der Stadt sehr schön. Sauber, ordentlich, dauerhaft bewacht durch Sicherheitspersonal und in einer mit Zäunen umgebenen Siedlung. Und das alles nur sechs Gehminuten von der Uni – meinem neuen Arbeitsplatz – entfernt. Jedoch, irgendwie gibt’s immer etwas weniger schönes, atmet man auf diesem Weg, der an einer Hauptstrasse entlang geht, kiloweise Blei und andere Schwermetalle ein, so dass man förmlich spürt, wie man schwerer wird. Sauerstoff = Mangelware.

Aber: nicht alles ist schlecht, schlimm und blöd.
Denn die Innenstadt von Arequipa versteckt Restaurants auf hohen Terassen und wunderschöne Gebäude, die man auf Terassen sitzend und Kaffee trinkend bestaunen kann.

Und das alles immer mit den Bergen im Hintergrund … (Was Berge betrifft wird es noch schönere Fotos geben. Bisher war es immer etwas dunstig und/oder nebelig)

Mein Eindruck: kann ich nicht wirklich eineindeutig beschreiben. Ich bin überwältigt von dieser Andersartigkeit, dem Neuen, den Menschen; ich bin berührt und erschrocken, wenn ich diese Armut sehe, die Slums, die bettelnden Kinder oder Alten, die Zustände überhaupt. Da verlieren Dinge, die uns sehr wichtig sind, plötzlich an Bedeutung. Was mir nicht gefällt, ist der Zustand der Angst, der mich umgibt. Immer auf der Hut, den Geldbeutel so gut es geht versteckt, den Rucksack festgehalten und immer hoffen, dass man ungehindert durch die Straßen kommt. Ich möchte dieses Land gerne für mich erobern und merke aber immer mehr, dass ich es nicht ungehindert erobern kann, wie ich das bisher von Europa gewöhnt war. Ich darf alleine bestimmte Stadtteile und Straßen nicht betreten, besonders nachts sollte man im Haus bleiben oder ausschließlich in peruanischer Begleitung unterwegs sein. Ich darf bestimmte Lebensmittel nicht essen, weil ich sonst krank werde. Ich muss doppelte soviel bezahlen, wie die Einheimischen. Ich muss ein Tourist sein - weil man mir ansieht, dass ich nicht hierher gehöre.
Aber nagut, wir haben Tag Nummer 4 und ich bin eigentlich erst angekommen. =)

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